Astrologische Studiengesellschaft Hamburger Schule e.V.


Übersicht
I Pioniere
II die ersten...
III die Literatur...
IV HS im Ausland
V Ausblick
Witte
Sieggrün
Rudolph

Pioniere

I. Die Pioniere

 

Ludwig Rudolph
wurde geb. am 9.1.1893 um 0 Uhr 48 GMT in Ülzen. Er starb am 14.7.1982. Ludwig Rudolph, mein Vater, war vom Beruf Werkmeister und Vertreter für Ventilatoren einer großen Maschinenfabrik. Er war ebenfalls Schüler und Mitarbeiter Wittes. Zusammen mit Werner Jung sammelte er die von Witte in den Studienabenden aufgestellten Deutungsregeln, vervielfältigte sie und versorgte damit den Studienkreis. Später schlug mein Vater Witte vor, alle Regeln in einem Buch zusammenzufassen und zu drucken. Mit dem Vorschlag war Witte einverstanden, und mein Vater brachte 1928 das erste „Regelwerk für Planetenbilder“ mit 200 Seiten, im ‘Witte-Verlag Ludwig Rudolph“ heraus. Der Anfang war gemacht, Wittes Erkenntnisse wurden nun durch die zusätzlichen Aktivitäten von Ludwig Rudolph als Verleger und Publizist einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich gemacht. Im „Hamburger Heft“ II/79 veröffentlichte er seine grundsätzlichen Erkenntnisse zu den Planetenbildern. Insgesamt schrieb Ludwig Rudolph (von 1961- bis zu seinem Ableben) über 250 Beiträge in den Hamburger Heften. Seiner Aufforderung: „Astrologen spezialisiert euch“! Sind viele gefolgt und haben sich speziellen Bereichen zugewandt, in denen sie hervorragende Ergebnisse erzielten. Ein Teil unserer zukünftigen Arbeit wird darin bestehen, die vielen guten Einzel-Ergebnisse zu bündeln, um die große Palette der Möglichkeiten, die in der Hamburger Schule geboten sind, aufzuzeigen.

Die „Hamburger Schule“ war immer sehr eng mit der Entwicklung zweier Organisationsformen verbunden, die es sich beide zur Aufgabe machten, das Geistesgut Wittes zu sichern, weiter zu entwickeln und es zu verbreiten.

    Der „Astrologenverein Hamburger Schule“; Gründung 1925. Vormals: Keplerzirkel.

    Den „Witte-Verlag Ludwig Rudolph“; Gründung 1928.

Zu den Pionieren und führenden Persönlichkeiten der Gründer-Jahre gehörte das „Dreigestirn“:

Alfred Witte, Friedrich Sieggrün und Ludwig Rudolph

Ihren Aktivitäten verdanken wir in erster Linie die Weitergabe der Witteschen Erkenntnisse.

    Witte war der geistige Urheber und Reformator ,
    er legte seine Erkenntnisse in 40 Artikeln nieder.
    Sieggrün formulierte 24 Grundsätze zur Astrologie der
    Hamburger Schule, er veranstaltete Vorträge und Kongresse
    Rudolph war Verleger und Publizist, er schrieb Bücher
    und gab seit 1961 die „Hamburger Hefte“ heraus.

Hitler verbot die Astrologie in Deutschland. Seine Machtgehilfen erklärten Witte sinngemäß, daß ein Mann mit solchen Kenntnissen, wie er sie besitze, zeitlebens ins KZ gehörte. Witte war von den Ausführungen sehr betroffen. Als Staatsangestellter befürchtete er den Verlust seiner Pension, wenn das Wirklichkeit würde. Seine Familie, so glaubte er , wäre dann nicht mehr versorgt gewesen. Er sah darum keinen anderen Ausweg und schied am 2.8.1941 freiwillig aus dem Leben. Für die Hamburger Astrologen war Wittes Tod ein nur schwer zu verkraftender Schicksalsschlag. Für meine Eltern, die fast zur gleichen Zeit, bei einem Fliegerangriff auf Hamburg, die totale Ausbombung und damit den Verlust von Wohnung und Geschäft erlebten, steigerte sich die harte Belastung. Später kam die Beschlagnahme des Verlagsbestandes, mit einer gerade bezahlten Neuauflage des Regelwerkes durch die Gestapo hinzu. Mein Vater wurde, wenn auch nur für kurze Zeit, ins KZ eingeliefert, und meine Mutter saß mit allem Elend allein zu Hause. Ich war damals Soldat und habe Heimaturlaub eingereicht, um den Schmerz mit ihr zu teilen. Mit der Bemerkung: „Was wollen Sie Zuhause, da ist doch alles kaputt“!, wurde mein Urlaubsgesuch abgelehnt. Der Grund für das Regelwerk-Verbot, das durch die „Reichsschrifttumskammer“ ausgesprochen wurde, zeigt den Geist der damaligen Machthaber. Man sagte zu den Deutungen im Regelwerk:

Unfähiger Anführer = a + n - j und verlorene Schlacht = n + o - j

„So etwas gibt es nicht im „Dritten Reich“!

Eine Entschädigung nach Kriegsende, gemäß dem Wiedergutmachungsgesetz, wurde verweigert, weil man in Hamburg die Astrologie weder als Religion noch als Weltanschauung einstufen wollte. In anderen Bundesländern wurden auch Astrologen entschädigt.

Die wichtige und damals besonders schwierige Aufgabe zur Sicherung und Verbreitung von Wittes Geistesgut konnte mein Vater nur erfüllen durch die tatkräftige und rastlose Mitarbeit seiner Ehefrau Emma Rudolph, meiner Mutter. Sie besorgte die umfangreiche Korrespondenz und Verwaltungsarbeit, die mit der Verlags- und Vereinsführung verbunden war. Am 9.1.1948, dem Geburtstag meines Vaters, kam ich aus der englischen Kriegsgefangenschaft zurück nach Hamburg. Ich hatte mich in den drei Jahren der Kriegsgefangenschaft eingehend mit dem Thema „Astrologie“ und natürlich besonders mit der Technik der Hamburger Schule vertraut gemacht, weil mir klar war, daß ich die Arbeit meines Vaters einmal übernehmen würde.

Am 17.8.1948 um 14 Uhr 45 DSZ gründeten wir dann die

    „Astrologische Studiengesellschaft Hamburger Schule e.V.“