Astrologische Studiengesellschaft Hamburger Schule e.V.


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Die 360°-Scheibe und ihre technische Anwendung

Die drehbare 360°-Scheibe wurde von Alfred Witte entwickelt und dient zur Untersuchung und Aufschlüsselung des Horoskops. Am äusseren Rand der Scheibe sind die Grade markiert, dann folgen die Winkel, die Symbole und Bezeichnungen der 12 Tierkreisabschnitte, die Farbzuordnungen, die Elementangaben, die Häusereinteilung und nahe am Scheibenmittelpunkt die Polarität des betreffenden Tierkreiszeichens.

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Nach Berechnung der Radix-Faktoren (unter dem Sammelbegriff "Faktoren" verstehen wir die Himmelskörper und astronomisch oder terrestrisch gegebene Punkte, also Sonne, Mond, Planeten, Meridian und Aszendent, Mondknoten und Kardinalpunkte) bereiten wir unser Arbeitsgerät für die praktische Arbeit vor. Dies geht etwa so vor sich:

  • Als Unterlage dient eine Plastik- oder Aluminiumplatte (Format meist 21 x 21 cm), die in der Mitte eine etwa 6 mm grosse Bohrung aufweist.
  • Auf diese Platte legen wir ein Blatt Papier (blanko) in der Grösse der Platte. Dieses Blatt müssen wir an der Stelle, an der die Platte eine Bohrung hat, mit einem Loch versehen (Dorn der Verschraubung von oben durchstechen). Diesen Dorn führen wir dann von unten in die Bohrung der Platte.
  • Dann ist es zweckmässig, zwei runde Papierscheiben (Ø 19 cm und 17 cm) auf die Papierunterlage zu legen (zuerst die grosse, dann die kleine Papierscheibe). Beide Scheiben müssen ebenfalls mit einem Loch (in der Mitte) versehen sein.
  • Wir legen dann die Metallscheibe (Ø 15 cm) auf die drei Papierunterlagen.
  • Der letzte Handgriff dient dem Aufschrauben der Mutter auf den von unten hervorstehenden Dorn (Schraube).

Das ganze sieht dann so aus:

 

 

 

 

Die hier genannten Arbeitsutensilien (Plastikunterlage, die zwei runden Papierscheiben in verschiedenen Grössen, die Gradscheibe und Messingverschraubung) sind beim Verlag Ludwig Rudolph (Witte-Verlag) (jetzt Udo Rudolph Verlag) erhältlich.

Wir können dann schon mit dem Eintragen der Radix-Faktoren beginnen. Dazu empfehle ich, den Krebs-Punkt der Gradscheibe genau auf den Krebs-Punkt der zwei runden Papierscheiben und der Papierunterlage einzustellen, und dann die Verschraubung so fest anzuziehen, dass sich die Scheibe nicht mehr drehen kann. Dieser Hinweis muss unbedingt beachtet werden. Nach Eintragung der Faktorenstände ist die Verschraubung wieder zu lockern, damit die Scheibe für das Aufsuchen der Planetenbilder, Häuserbesetzung usw. gedreht werden kann. Der Punkt 0°00' Krebs entspricht dem Hochstand der Sonne eines jeden Jahres und soll "naturgemäss" immer oben liegen. Diese Arbeitsweise hat sich eingebürgert, weil man bei jedem Horoskop weiss, wo die einzelnen Kardinalpunkte (in unserer Sprache das "Kreuz") liegen. Für Reihenuntersuchungen ist die Beachtung dieses Hinweises unerlässlich. Man kann selbstverständlich die Eintragung der Faktoren auch so vornehmen, dass der obere Meridian immer oben ist.

Die beiden aufgelegten runden Papierscheiben versehen wir dann mit den Symbolen der Radix-Faktoren. Die Standorte müssen auf beiden Papierscheiben an der gleichen Stelle und möglichst exakt eingezeichnet werden. Die kleine Papierscheibe bleibt immer in der Grundstellung (also 0° Krebs oben). Die grosse Papierscheibe verwenden wir für die "direktionale" Arbeit. Dies geschieht in der Weise, dass wir einen fixen Punkt (z. B. 0° Krebs) um die gewünschten Grade des Direktionsbogens, den wir für die Untersuchung verwenden, "vorschieben". Dabei ist selbstverständlich die Linksdrehung anzuwenden, also entgegengesetzt zur Uhrzeiger-Drehung.

Das Blatt Papier, das auf der Plastikunterlage liegt, können wir sehr vielseitig verwenden, z. B. für folgenden Eintragungen:

  • Laufende Faktorenstände
  • Progressive Faktorenstände
  • Sensitive Punkte, je nach Fragestellung
  • Faktorenstände für Partnerschaftsuntersuchungen (Kontakt-Horoskopie)

Hier ist es zweckmässig, die Eintragungen mit verschiedenen Farben vorzunehmen (z. B. laufende Stände schwarz, progressive Stände rot, Stände der Faktoren für Kontaktpersonen grün).

Mit den nun durchgeführten Eintragungen können wir in das innere Gefüge des Horoskops eindringen, einschliesslich Auswertung der Direktionen und laufenden Stände (Transite).

Die drehbare Gradscheibe ist sehr vielseitig verwendbar. Der Punkt 0° D ist mit einem Pfeil gekennzeichnet, er ist unsere "Sonde", mit der wir durch entsprechende Drehung der Scheibe einen bestimmten Punkt einstellen und dann die optische Sucharbeit verhältnismässig leicht bewerkstelligen können. Ferner können wir mit der Gradscheibe die verschiedenen Häusersysteme bearbeiten, über die noch zu sprechen ist. Ausserdem können wir Planetenbilder, sensitive Punkte (dazu zählen auch Summen und Differenzen) ermitteln. Wir können mit der Gradscheibe also addieren und subtrahieren. Über das "Wie" wird noch ausführlich berichtet.

Die drehbare Gradscheibe ist unser "Seziermesser", mit dem wir das Horoskop in verschiedene Teile zerlegen können, um die "kosmischen Suggestionen" zu ermitteln.